Immer häufiger habe ich junge Frauen in meiner Online-Beratungs-Sprechstunde, die nach mehreren negativen Erfahrungen mit Männern "die Nase voll" von Beziehungen haben. Ein klassischer Satz ist dabei: "Immer gerate ich an den Falschen."
Viele Frauen sind dadurch so frustriert, dass sie die Suche nach "Mr. Right" erst einmal aufgeben. Aber woran liegt diese Fülle von schlechten Erfahrungen? Manchmal dauert es mehrere Sitzungen, bis wir zum Kern des Problens kommen. Nicht immer, aber doch recht häufig handelt es sich um Klientinnen, die seit ihrer Kindheit unter einem etwas unterentwickelten Selbstwertgefühl leiden. Sie wurden selten gelobt, hatten nicht sehr viele Erfolgserlebnisse und konnten deshalb eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben, vor denen jeder Mensch mehrmals im Leben steht, nicht bewältigen: Sich selbst so okay zu finden, wie man nun einmal ist. Wenn dann später die Partnersuche beginnt, suchen sich diese Frauen unbewusst jemanden, der ihnen genau diese Entwicklungsaufgaben bzw. ihre Bewältigung abnehmen soll. Um das zu erreichen, passen sie sich dem neu gefundenen Partner so weit wie möglich an. Es entsteht eine "Verschmelzung ohne Identität". Und die ist keine gute Voraussetzung für das Gelingen einer Beziehung. Es geht in den Einzelberatungen also sehr stark darum, diesen Frauen wieder (oder erstmals) zu einem gesunden, stabilen Selbstbewusstsein zu verhelfen. Merke: Nur wer sich selbst liebt, kann andere lieben!